Editorial

Zeit für die Zinswende?

| 19. Mai 2022
istock.com/nevarpp

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In unserer neuen Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Wundermittel …: Die Mainstreamökonomen rufen nach höheren Zinsen. Zinserhöhung scheint ihnen ein Wundermittel gegen die zunehmende Inflation zu sein. Ist das so?
  • … ohne Wunder: Der Zinssatz der Notenbanken hat keinen Einfluss auf die Energiepreise, doch die treiben die Inflation an. Höhere Zinsen können die Inflation sogar verstärken. Dabei gibt es Alternativen.
  • Remind the goldene Lohnregel: Die realen Einkommen der Deutschen werden dieser Tage arg gebeutelt. Nun platzen in das Ringen um die richtige Wirtschaftspolitik Warnungen vor einer Lohn-Preis-Spirale. Wie plausibel ist das?
  • Zug nach Irgendwo: Wie weiter mit der Deutschen Bahn? Ein Streitgespräch über die Zukunft der Bahn zwischen Matthias Gastel (Bündnis 90/Die Grünen) und Prof. Dr. Tim Engartner.
  • Die polarisierende Pandemie: Soll die Gesellschaft nicht weiter auseinandertriften, muss sich im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen vieles ändern, schreibt Christoph Butterwegge in seinem neu erschienenen Buch.
  • Soziale Wende? Der Präsident des Bundessozialgerichts Rainer Schlegel hält einen weiteren Ausbau des Sozialstaates angesichts der Klimaziele und des Ukraine-Kriegs für unmöglich. Vielmehr müsse auf Leistungen verzichtet werden.
  • Wende in der Pflege? Das Statistische Bundesamt hat gute Nachrichten: Es gibt mehr Pflegekräfte, die Bezahlung steigt. Doch die Pflegewissenschaftlerin Renate Stemmer warnt, dass die Zahlen ein falsches Bild vermitteln.
  • Klare Kante gegen Putin: Der Spiegel bezeichnete sich einst als „Sturmgeschütz der Demokratie“. Seit dem Ukrainekrieg schießen nun so ziemlich alle Journalisten scharf gegen „Putinversteher“ als Feinde der „freiheitlichen Demokratie“. Ein Frontbericht.
  • Bankraub: Die EU will die „regelbasierte Ordnung“ verteidigen. Gleichzeitig denkt sie laut darüber nach, die russische Zentralbank zu enteignen. Das passt nicht zusammen.
  • Konjunktur: Die Industrieproduktion der Eurozone sinkt im März. Die Bundesregierung will angesichts des Ukrainekriegs ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr von 3,6 % auf 2,2 % BIP-Wachstum senken. Traumfantasien.