Lohnpolitik

In Europa sollten jetzt die Alarmglocken schrillen

| 27. Oktober 2020
istock.com/yanggirl

Lohnabschlüsse für den öffentlichen Dienst haben Signalcharakter. Nicht nur für die private Wirtschaft in Deutschland, sondern für ganz Europa. Der jüngste Abschluss verfestigt Deflation und Nullzinsen auf dem gesamten Kontinent für die nächsten Jahre.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ist mit einer Forderung von 4,8 Prozent Lohnerhöhung für zwölf Monate in die Verhandlungen mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen gegangen und hat zur Untermauerung dieser Forderung Warnstreiks organisiert. Herausgekommen ist jetzt ein Abschluss mit einer Laufzeit von 28 Monaten (September 2020 bis Dezember 2022), der Tariferhöhungen von 1,4 Prozent ab April 2021 und nochmals 1,8 Prozent ab April 2022 vorsieht.

Zusätzlich gibt es Zuschläge und Einmalzahlungen, die so gestaffelt sind, dass die unteren Lohngruppen stärker profitieren, die Lohnstruktur also etwas flacher wird. Besonders bei der Entlohnung des Pflegepersonals konnten Verbesserungen erreicht werden. Sie bedeuten nicht nur ein kleines Stück Anerkennung für die Leistungen dieser Berufsgruppe in der Corona-Pandemie, sondern markieren endlich auch einen Einstieg in die Steigerung der Attraktivität dieses Berufsfelds, auf dem seit Langem ein großer Mangel an Arbeitskräften herrscht. Gut so.

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