Editorial

Gelb gewinnt

| 01. Dezember 2021
istock.com/Shahbaz Par Abdolmaleki asl

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in einer neuen Woche. In dieser Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Punktsieg FDP: Der Ampel-Koalitionsvertrag trägt in der Gesundheits- und Sozialpolitik die Handschrift der FDP. In der Rentenversicherung verabschiedet sich die SPD von der eigenen sozialpolitischen Tradition.
  • Nebelkerzen: Zukunftsinvestitionen im unbekannten Ausmaß in Gang setzen zu wollen, ohne zu wissen, wie man diese finanziert, verlangt die hohe Kunst der Sprachakrobatik.
  • Pflegenotstand: Die rot-grün-gelbe Koalition will Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte entlasten. Doch ist das wirklich der große Wurf oder eher ein Verhinderungsbollwerk?
  • Weichenstellung auf ruinösen Wettbewerb: Die Debatte über die Trennung von Netz und Betrieb der Deutschen Bahn ist neu entflammt. Grün getarnte Zukunftsvisionen als Angelpunkt der Verkehrs- und Klimawende haben ihren Anteil.
  • Linke Zukunft: Sozioökonomisch progressive Politik ist nur mit einer geschlossenen und koalitionsfähigen linken Partei möglich. Die Realität aber sieht anders aus. Benötigt man langfristig zwei Linke?
  • Genial daneben: Die EZB hat Ihr Mandat ausgeweitet: Nicht mehr nur Geldpolitik steht auf dem Programm, sondern auch Gleichberechtigung und die Rettung des Weltklimas. Glauben Sie nicht? Lesen Sie selbst.
  • Sparsames Deutschland: Vor drei Jahren forderte Jürgen Habermas „Europa“ auf, sich zu bewaffnen, um seine „Lebensweise“ zu verteidigen. Doch die Europäische Armee ist so tot, wie eine Armee nur sein kann. Was besiegelte ihr Schicksal?
  • Quirinale-Vertrag: Das Wirtschaftsabkommen, das Macron und Draghi unterzeichnet haben, ist ein schiefer Deal. Er wird den wirtschaftlichen Einfluss Frankreichs ausbauen und Italien wenig nützen.
  • Dunkle Flecken der Pandemie: Was sagt uns die statistische Übersterblichkeit bei Corona- und Grippeepidemien? Und warum besteht zwischen den Daten des RKI und des Statistischen Bundesamts eine so große Differenz?
  • Deutsche Angst: Inflationsängste machen sich wieder breit. Und immer wieder wird auf die Hyperinflation in Deutschland bis 1923 verwiesen. Dass Hitler nicht in Folge einer Inflation, sondern einer gravierenden Deflation an die Macht kam, wird dabei oft vergessen. Webinar mit Lukas Haffert.