Editorial

Geld- und Geopolitik im Zeichen des Sturms

| 08. Dezember 2021
istock.com/Philip Franklin

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In dieser Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Annalena und Uschi: Die neue europäische China-Politik nimmt Gestalt an. Sie bedeutet einen radikalen Bruch mit der alten deutschen Linie, die auf Kooperation ausgelegt war. Selbst die einst gefeierte Seidenstraße wird ausgebremst.
  • An der Inflationsfront: In Amerika und Deutschland ist die Inflation auf sechs Prozent gestiegen. Die Geldpolitik müsse schnell ihren Kurs straffen, um die explodierende Inflation zu erdrosseln, wird von monetaristischen Falken gefordert. Ist das ein guter Rat für Fed und EZB? Und wo liegen die eigentlichen Gefahren?
  • Konjunktur in der Pandemie: Die Auftragslage hat sich merklich abgekühlt, vom Hoch des Spätsommers ist wenig übriggeblieben. Mittlerweile liegen die Auftragseingänge nach einem Verlust von 16 Indexpunkten in den letzten 3 Monaten mit 1,0 % unter dem Niveau des Vorjahres. Doch die Produktion kommt aufgrund von Lieferengpässen und Materialmangel ohnehin kaum nach.
  • Fehlgeleitet: Die Durchsetzung der E-Mobilität wird in der Forschung, der öffentlichen Infrastruktur und mit einer Investitionsoffensive der (Finanz)Industrie zu einer Pfadabhängigkeit führen, die den Klimanotstand verschärft.
  • Geschichte von den Staatsfinanzen: Sind Staatsausgaben immer Staatsschulden? Historisch nicht. Schon in Zeiten von Gold- und Silberwährungen stand die Staatsausgabe logisch und zunächst auch praktisch vor der Steuer. Dass das alle vergaßen, verwundert jedoch nicht.
  • Das Privileg des Staates: Was ist der Unterschied zwischen privatem und staatlichem Wirtschaften? Und droht uns Inflation, wenn wir in die Infrastruktur investieren?
  • Wokeness: Die kulturelle Identitätspolitik ist zur Kulturtechnik des heutigen Produktionsregimes geworden. Hier spiegelt sich die fortgeschrittene und untrennbare Wechselwirkung von politischem und wirtschaftlichem Liberalismus wider.
  • Zu viel Geld! Sind der physische Wohnungsmangel oder finanzielle Faktoren schuld am an den steigenden Immobilienpreisen? So einfach ist es nicht: Der scheinbare physische Mangel, von dem oft die Rede ist, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als gar nicht so physisch.