Ökologie

Der Irrtum der Postwachstumsdebatte – 3

| 27. April 2017
istock.com/Pawel_Czaja

Ohne eine an den Stoffströmen ansetzende Limitierung und eine damit verbundene Ressourcenbewirtschaftung wird es keinen ökologischen Umbau und keine veränderte Entwicklungsrichtung der Industrie geben.

Der ökologische Umbau der Industriegesellschaft

Auf der Grundlage einer Weltbevölkerung von mehr als sieben Mrd. Menschen, deren Anzahl weiter steigen wird, ist eine Rückkehr zu vorindustriellen Produktionsweisen kein Weg zur Lösung der globalen Umweltprobleme. Auch die Begrenzung der Industrie auf das derzeitige Volumen wäre kein Ausweg, da die heutigen Emissionen und Umweltprobleme schon weit über den Tragfähigkeitsgrenzen liegen und binnen einiger Jahrzehnte reduziert werden müssen. Wachstumsreduzierung würde nicht genügen.

Der Ausweg besteht nur in einem Umbau der Industrie, bei dem Umweltkompatibilität zum Selektionskriterium jeder industriellen Entwicklung wird. Grundsätzlich ist es möglich, umweltkompatible Industriesysteme zu entwickeln. Grund für diesen Optimismus ist die Analyse der Koevolution von Ökosystemen in der Erdgeschichte. Offene autopoietische Natursysteme können sich mit geschlossenen Stoffkreisläufen reproduzieren und sie nutzen einen Energiefluss zum Entropieexport. So war es in der Erdgeschichte sehr wohl möglich, in dieser endlichen Welt mit begrenzten Ressourcen und Energieströmen endlos Entwicklung zu generieren. Freilich kein unendliches Wachstum. Entwicklung und Wachstum sind nicht dasselbe.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!