Der italienische Patient: Eine aktuelle Bestandsaufnahme
Italien leidet politisch noch immer unter einer vollkommen unangemessenen Analyse seiner wirtschaftlichen Situation durch den Norden. Das ist der allgemeinen ökonomischen Unkenntnis dort geschuldet, aber auch besonderen Vorurteilen, mit denen unsere südlichen Nachbarn zu kämpfen haben.
Vor zwei Jahren habe ich in einer gründlichen makroökonomischen Bestandsaufnahme die italienische Krankheit beschrieben (hier und hier) und das Land als das am schwersten betroffene Opfer des europäischen Anschlags auf die ökonomische Vernunft bezeichnet. An den Verhältnissen hat sich seitdem wenig geändert, so dass man die damalige Analyse auch jetzt noch ohne Einschränkungen verwenden kann. Ich will daher heute nur einige Abbildungen ohne großen Kommentar aktualisieren und mich weitgehend auf die politische Analyse konzentrieren.
Die Lage ist fast unverändert schlecht
Man spricht aktuell häufig davon, Italien habe in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt, der jetzt von der neuen Regierung gefährdet werde. Das mit dem Aufschwung ist nicht falsch, aber mit Vorsicht zu genießen. Schaut man auf das BIP (Abbildung 1), sieht man in der Tat eine leichte Aufwärtsbewegung nach 2014. Angesichts der gewaltigen Rezession zuvor ist das aber nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
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