Amerika

Die Federal Reserve verschärft überraschend ihren Kurs

| 22. Dezember 2016
istock.com/robertcicchetti

Die FED erhöht ihren Leitzins und kündigt im nächsten Jahr drei weitere Zinsschritte an. Doch Zinserhöhungsphasen mündeten in der Vergangenheit immer in Rezessionen. Die Frage: Welcher Zins würde ausreichen, dass es dazu in der US Wirtschaft erneut kommt?

Letzte Woche fand die letzte Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) in diesem Jahr statt, das ist das geldpolitischen Gremium der amerikanischen Zentralbank. Die Federal Reserve vollzog dabei den allgemein erwarteten Schritt, ihren Leitzins um 25 Basispunkte zu erhöhen, also die Spanne für die Zielrate der Federal Funds Rate auf 0,50 bis 0,75 Prozent anzuheben. Viel wichtiger war ihre implizite Ankündigung im nächsten Jahr drei – statt vorher nur zwei – weitere Zinsschritte vorzunehmen. Diese scheinbar nur leichte, aber unerwartete Kursanpassung hat heftige Finanzmarktreaktionen ausgelöst. Für das nächste Jahr deutet sich hierin auch ein weiteres mögliches Konfliktpotential an. Als gäbe es in der Welt heute nicht schon hinreichend viele Quellen von Unsicherheit.

Schon seit längerem ausgemacht

Der vollzogene Zinsschritt an sich war buchstäblich eine Kleinigkeit. Klein im Umfang und die Finanzmärkte waren darauf vollkommen vorbereitet. Denn der Schritt war schon seit längerem ausgemacht gewesen. Die Federal Reserve hatte ihn sehr lange geplant, dann aber mehrfach aufgrund von akuten Unsicherheiten oder zuletzt, um den Präsidentschaftswahlkampf nicht zu stören, verschoben. Als die Wirtschaftsdaten der letzten Monate dann mehr positive als negative Überraschungen enthielten, stand der geplanten Maßnahme endlich nichts mehr im Weg.

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