EU

Die OECD und die Einsicht

| 11. September 2014

Manche scheinbar neuen Freunde sind in Wirklichkeit weiterhin die alten Feinde. Besonders, wenn sie plötzlich große Einsicht zeigen und ihre vorherigen Aussagen relativieren, ist Vorsicht angebracht. Das gilt auch für die OECD, die, wie manche unserer Leser hoffen, gerade vom Saulus zum Paulus in Sachen Arbeitsmarktflexibilität zu mutieren scheint.

Wie nicht anders zu erwarten, berichtet der Großteil der deutschen Medien nicht über den erstaunlichen Satz, den die OECD in ihrem diesjährigen Employment Outlook an zentraler Stelle, nämlich mitten ins Editorial, hineingeschrieben hat: "Further downward adjustments in wages in the hardest-hit countries risk being counterproductive: especially in a context of near-zero inflation, it may be difficult to achieve in the first place; or it may do little to create jobs while increasing the risk of poverty and depressing aggregate demand." (Weitere Lohnanpassungen nach unten in den am härtesten [von der Krise, Anm. d. Verf.] betroffenen Staaten bergen das Risiko, kontraproduktiv zu wirken: besonders im Zusammenhang mit einer Inflation nahe Null könnte es schwierig sein, überhaupt erfolgreich zu sein; oder es könnte wenig bringen bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, während das Armutsrisiko und das Risiko, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu drücken, steigt.)

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