Die Prognose für 2015 von flassbeck-economics
Wir haben ein wenig gewartet mit unserer Prognose für 2015 und das war gut so. Das Statistische Bundesamt hat erst vor einigen Tagen seine endgültige Berechnung für 2014 vorgelegt, und nur wenn man die hat, kann man eine Prognose für 2015 abgeben, ohne über das letzte Quartal des Vorjahres rätseln zu müssen. Es war auch in der Tat eine Überraschung, dass das Bundesamt mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,7 Prozent für dieses Quartal herauskam, das hätte man jedenfalls nicht so hineingeschrieben, gemessen an den aktuellen Daten und Konjunkturindikatoren. Aber das sind die kleinen Wunder einer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die nachzuverfolgen sehr schwierig und für uns zeitaufwändig sind.
Darauf kommt es auch gar nicht in erster Linie an. Wir streben nicht an, besonders korrekt die Zuwachsrate des BIP für dieses Jahr vorherzusagen, sondern zahlenmäßig herauszuarbeiten, wo die Schwachstellen der deutschen Wirtschaft liegen, wo sich die größten Probleme für die Wirtschaftspolitik abzeichnen. Letztlich geht es darum, anhand der quantitativen Entwicklung abzuschätzen, ob mit einer wirklich durchgreifenden Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zu rechnen ist. Im Ergebnis kommen wir auf einen Zuwachs des BIP von 1,5 Prozent für 2015. Das unterscheidet uns nicht wesentlich von anderen Prognosen. Was uns unterscheidet, ist die Art der Diagnose und unsere Bereitschaft, den Finger in die offenen Wunden zu legen, statt sie zuzukleistern.
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