Länder

Die Rolle der Zentralbank in der Schweiz

| 06. Juni 2016

In der Schweiz hat die Zentralbank für einige Zeit versucht, eine Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. War das sinnvoll und was kann man daraus für die Arbeit einer Zentralbank lernen?

Teil 4

Die Zentralbank der Schweiz (SNB) hat mit ihrem Entscheid vom Januar 2015, den Frankenkurs wieder freizugeben, einen sehr riskanten Weg eingeschlagen. Sie schaffte damit ein neues außenwirtschaftliches Regime, ohne dass die anderen Politikbereiche darauf vorbereitet gewesen wären, die Folgen abzupuffern. Gibt es für dieses Vorgehen zwingende Gründe? Gibt es eine Grenze für die Intervention einer Zentralbank zur Verhinderung einer Aufwertung der eigenen Währung? Gibt es Grenzen bei der Ausweitung der Bilanz der Notenbank, ab der es gefährlich wird? Welches sind die theoretischen Vorstellungen hinter dem Entscheid der SNB? Sind sie haltbar angesichts der vernichtenden globalen Kritik am Monetarismus? Wie weit lässt sich das Modell eines Unternehmens oder einer Geschäftsbank auf die Zentralbank übertragen und wo sind die Unterschiede?

Die Politik der SNB in den vergangenen Jahren ist nicht leicht mit rationalen Überlegungen nachzuvollziehen. Zwar war sie zunächst bereit, im September 2011 die Notbremse zu ziehen und eine einseitige Fixierung des Frankenkurses gegenüber dem Euro bei 1,20 CHF/Euro vorzunehmen und damit eine weitere Aufwertung des Frankens zu verhindern. Sie hielt diese Politik 4 ½ Jahre durch, gab sie aber ohne erkennbare zwingende Notwendigkeit im Januar 2015 wieder auf und überließ formal den Kurs des Franken dem Markt. Der Kurs des Franken schoss daraufhin nach oben und liegt seitdem, offenbar wiederum von Zeit zu Zeit von der SNB gestützt, zwischen 1,05 CHF/Euro und 1,10 CHF/Euro, zuletzt sogar ein wenig über 1,10.

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