EU

Die SZ entdeckt Oettingers Fehlverhalten in einem Angriff auf Moscovici – Bravo!

| 05. Dezember 2014

Es ist immer das Gleiche. Es passiert etwas irgendwo auf der Welt, das der deutsche „mündige“ Bürger eigentlich wissen sollte, aber die staatstragenden Medien schweigen, offensichtlich, um ihre Leser nicht zu beunruhigen. Wenn es ihnen dann aber inhaltlich in den Kram passt (wenn sie es zum Beispiel mit einem Generalangriff auf einen französischen Sozialisten verbinden können), dann erwähnen plötzlich auch die staatstragenden Journalisten in großer Selbstverständlichkeit ein solches Ereignis, von dem ihre Leser bislang nichts wissen konnten, weil man es ihnen schlicht verschwiegen hat.

So ist das mit dem Oettinger-Skandal, den wir hier und hier erwähnt und kommentiert haben. Nun auf einmal taucht in einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung, in dem der französische Kommissar Moscovici wieder einmal auf klägliche Art und Weise diffamiert wird (der Titel lautet: Herr über die Haushalte – ausgerechnet ein Sozialist), auch der Oettinger-Skandal auf. Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger habe seinem Kollegen, dem Franzosen Moscovici, in einem Gastbeitrag die Leviten gelesen, schreibt Cerstin Gammelin aus Brüssel. Sie zitiert Pierre Moscovici, der sagt, Oettinger habe "nicht mit ihm persönlich gesprochen, weder vor seinem brillanten Artikel noch danach". Auch darf jetzt Herr Moscovici sagen, Oettinger sei "nicht berechtigt, in meinen Verantwortungsbereich hineinzuregieren.“ Kommissare hätten nicht die Aufgabe, sich gegenseitig Lektionen zu erteilen.

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