Inflationsursachen

Die vergessene Produktivitätskrise

| 14. Juni 2022
istock.com/siraanamwong

Dass sich „Strukturreformen“ des Arbeitsmarktes negativ auf Innovation und Produktivität auswirken, übersehen Angebotsökonomen. Entsprechend wenig Rat haben sie auch bei einer strukturell höheren Inflation.

Diverse Beiträge, die die hohen Inflationsraten erklären wollen, verweisen zurecht auf externe Faktoren wie die Macht von OPEC-Staaten oder unterbrochene Lieferketten durch COVID-19. Doch wenn dies die einzigen Ursachen für die hohen Preisanstiege wären, stünde zu erwarten, dass das Inflations­problem innerhalb von 1-2 Jahren gelöst ist. Aber es gibt auch noch eine andere Inflationsursache, die die Zentralbanken mittelfristig zu falschem Aktionismus bewegen könnte­ – mit eher kontra­produktiven Folgen.

Trotz der Debatten über Digitalisierung, Robotisierung oder künstlicher Intelligenz, die für eine vermeintliche technologischen Revolution im Zeichen einer innovativen Industrie 4.0 oder 5.0 stünden, sprechen die nackten Zahlen eine andere Sprache. In den wichtigsten OECD-Ländern hat sich das Pro­duk­tivi­täts­wachstum seit etwa 2005 erheblich abge­schwächt.

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