EU

Die Wahrheit des IfW und der Wirtschaftswoche

| 13. Februar 2015

Auf ein besonders starkes Beispiel von Manipulation in den deutschen Medien hat uns ein Leser hingewiesen (danke dafür!). Die Wirtschaftswoche verteidigt unter dem Titel „Deutschland stützt hilflose Europartner“ die deutschen Exportüberschüsse und stützt sich ihrerseits dabei auf eine “Medieninformation“ des Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Das ist bekanntlich eine wirtschaftswissenschaftliche Einrichtung, die mit Steuergeldern finanziert wird und laut eigener Homepage ihre „Hauptaufgabe in der Erforschung innovativer Lösungsansätze für drängende weltwirtschaftliche Probleme [sieht]. Auf Basis dieser Forschungsarbeiten berät [...] [das Institut] Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und informiert die interessierte Öffentlichkeit über wichtige wirtschaftspolitische Zusammenhänge.“ Die Medieninformation des IfW über die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes bzw. der Deutschen Bundesbank zum deutschen Außenhandel veranlasst den Autor des Beitrags in der Wirtschaftswoche zu dem Untertitel „Bevor das Geschrei über die Exportlastigkeit der deutschen Wirtschaft losgeht, sollten sich die Kritiker die Zahlen ansehen.“ Dieser Aufforderung wollen wir gern nachkommen.

Das IfW schreibt: „Zudem zeigen die neusten Zahlen, dass die Partnerländer im Euroraum zunehmend von der deutschen Exportstärke profitieren.“ Begründet wird diese Einschätzung mit folgenden Zahlen: „Der Anteil der Lieferungen in den Euroraum an den gesamten Ausfuhren ist von knapp 37 Prozent auf 36,5 Prozent zurückgegangen. ... Der Anteil der Importe aus dem Euroraum an den gesamten Einfuhren [ist] im Jahr 2014 das zweite Jahr in Folge von rund 38 Prozent auf 38,8 Prozent gestiegen. Die Partnerländer im Euroraum partizipieren damit zunehmend von der robusten deutschen Konjunktur.“

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