G7 in Japan - oder wie ein Land sich isoliert
Deutschland ist beim G7-Gipfel wegen seiner Austeritätspolitik isoliert. Die deutsche Politik und die deutschen Medien aber wollen es nicht wahrhaben.
Der Gipfel der sieben großen westlichen Wirtschaftsmächte in Japan hat eigentlich sehr interessante Ergebnisse geliefert, aber in den deutschen Medien werden sie wieder einmal weitgehend ignoriert, weil das, was da passiert ist, so gar nicht in das selbstgestrickte Weltbild passt. Die FAZ (hier) hatte sogar schon vor dem Gipfel von einem „Insider“ (sicher ein deutscher Beamter aus dem Bundesfinanzministerium oder der Bundesbank) Informationen bekommen, die besagen, dass niemand neue Konjunkturprogramme fordere. Das Handelsblatt (hier) bemüht sich zwar um eine gewisse Objektivität, kann aber auch nicht klar sagen, worum es in Japan wirklich ging. In den meisten Medien ist zudem der Tortenwurf gegen Sahra Wagenknecht tausendmal wichtiger als die Entschließung von Japan. Man muss als Außenstehender schon in die Financial Times schauen (hier zum Beispiel), um überhaupt ein Gefühl dafür zu bekommen, was dort wie diskutiert wurde.
In der Tat war der japanische Gastgeber, Ministerpräsident Abe, um nichts mehr bemüht als darum, den Gipfel darauf einzuschwören, dass eine fiskalische Stimulation der Weltwirtschaft unumgänglich ist. Er verglich, wie die Financial Times in dem oben verlinkten Artikel mit den von Abe selbst verwendeten Schaubildern dokumentiert, die Situation im Jahre 2008 mit heute, um zu zeigen, dass es dringend geboten ist, einen erneuten Einbruch abzuwenden.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP