Köln oder das irrsinnige Spiel mit den Vorurteilen
Die einen wollen im Zusammenhang mit Köln nicht über Flüchtlinge reden, weil sie fürchten, etwas loszutreten, die anderen beklagen sich, dass nicht darüber geredet wird, denn sie wollen unbedingt etwas lostreten. Dritte reden nicht dauernd darüber, weil sie es nicht für so wichtig halten, aber das ist natürlich vollkommen unkorrekt, denn schlimm muss man es auf jeden Fall finden, sonst macht man sich sofort verdächtig, nur zu schweigen, um nicht etwas lostreten zu wollen.
Der Punkt ist: Auf ein Ereignis wie Köln hat offenbar der Teil der Gesellschaft „gewartet“, der in der Zuwanderung und den Flüchtlingen ein gewaltiges, ein unüberwindliches Problem sieht. Wobei unwichtig ist, wie groß das Ereignis wirklich ist. Dass man es mit Paris vergleicht, ist grotesk. Ich bin gespannt, wie viele Übergriffe von „normalen deutschen“ Männern es in der gerade anlaufenden Kölner Übergriffssaison, üblicherweise Karneval genannt, geben wird und wie viele davon in der Öffentlichkeit offen diskutiert werden.
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