Konjunktur in Europa auch im November schwach - Teil 1
Man glaubt es nicht, aber es gibt „Konjunkturexperten“ in „Denkfabriken“, die stellen fest, dass die deutsche Wirtschaft boomt oder brummt, obwohl die offiziellen Zahlen nur ein „mäßiges Wachstum“ vermelden. Zu den Indikatoren, die solche „Experten“ statt der offiziellen Zahlen zum BIP benutzen, gehören dann boomende Aktienmärkte und der Optimismus einiger Menschen in irgendwelchen Umfragen. Ganz anders als wir glauben diese „Experten“, dass die offiziellen Zahlen noch zu niedrig sind (hier). Die Erklärung: Diese Leute nehmen die wenigen harten Zahlen, die es gibt, überhaupt nicht zur Kenntnis, sondern glauben unbesehen, dass sogenannte Stimmungsindikatoren in jedem Fall eine Beziehung zur Wirklichkeit haben. Das ist aber nicht der Fall.
Man muss immer bedenken, dass diejenigen (vor allem die Privaten), die solche Umfragen machen, damit Geld verdienen wollen. Das aber können sie nur, wenn sie geschickt verschleiern, wie irrelevant ihre Umfrage ist. Das wird ihnen systematisch leicht gemacht, weil der „Markt“, was heißt, die Finanzmärkte vor allem, danach hungern, „Informationen“ über die Zukunft zu bekommen, bevor sie irgendjemand sonst hat. Ob diese Daten valide im Sinne einer ernsthaften Vorhersage der harten Daten sind, ist nicht wichtig, weil es ja nur darauf ankommt, dass man davon ausgehen kann, dass sich viele andere Finanzmarktteilnehmer an diesen „Indikatoren“ ausrichten, damit man erahnen kann, wie sich fünf Minuten nach der Veröffentlichung solcher Umfragen die Märkte entwickeln.
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