Eurozone

Macrons Grundsatzrede - Kein Durchbruch in Sicht

| 01. Oktober 2017
istock.com/Nastco

Im europhilen Lager ist nach einem Jahrzehnt multipler Krisen die Sehnsucht nach neuer Hoffnung groß. Umso höher waren die Erwartungen an Emmanuel Macrons Grundsatzrede zu seinen europapolitischen Vorstellungen.

 Es war eine sehr lange Rede, rund 100 Minuten. Ihr Leitmotiv: Europa neu begründen. Wobei Macron unter „Europa“ immer nur die EU versteht. Die dabei angeschnittenen Themen reichen von Marcel Proust, der Fipronil-Eierkrise und dem Terrorismus über die Militärpolitik, den Euro, Digitalisierung, die Entsenderichtlinie, das transatlantisches Verhältnis, den Klimawandel, Flucht und Migration, Landwirtschaft, bis zu Afrika, Demokratie und zur Finanztransaktionssteuer. Ein Kommentator sprach süffisant von einer Welterklärungsrede.

Allerdings, Macron hat vieles beschrieben, aber erklärt – im Sinne der Benennung von Ursachen und Hintergründen – hat er nichts. Im Gegenteil. Entscheidende Ursachen der EU-Krisen, wie der Neo-Liberalismus als quasi verfassungsmäßige Grundlage, den Kasino-Kapitalismus, die informellen Machthierarchien oder die immer krassere Umverteilung von unten nach oben übergeht er mit vielsagendem Schweigen.

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