Ökologie

Milch, Schweine und die Marktwirtschaft

| 26. Mai 2016

Sinkende Preise bringen die Bauern in Bedrängnis. Doch nicht sie, sondern Politik und Ökonomen müssen umdenken.

Der Preis für einen Liter Milch fällt von 40 auf 20 Cent. Auch der Preis für Schweinefleisch fällt dramatisch und folgt offenbar dem Gesetz, das man einst den Schweinezyklus nannte. Einige sind darüber froh, einige regen sich auf. Viele Bauern, sagt man, hängen sich auf. Die Leitartikel sind voll von Milch und voller Ratlosigkeit (hier und hier zum Beispiel). Auch diejenigen, die mit den Bauern sympathisieren, scheuen sich, ernsthafte Konsequenzen zu ziehen. Niemand stellt die grundsätzliche Frage, um die es geht. Die Frage nämlich, ob man in einem Bereich, wo so etwas passiert, überhaupt mit marktwirtschaftlichen Regeln arbeiten kann. Die Antwort ist einfach: Nein!

Komischerweise fragt keiner der klugen Kommentatoren, warum eigentlich der Preis für Automobile noch nie auf die Hälfte gefallen ist und was politisch wohl alles passieren würde, wenn ein solcher Tsunami drohte, die deutsche Automobilwirtschaft zu verwüsten. Die deutsche Automobilindustrie würde ganze Batterien an publizistischen Sturmgeschützen auffahren, um der Gesellschaft klarzumachen, dass hier Investitionen und Millionen Arbeitsplätze gefährdet wären. Wer würde sich hinstellen und sagen, da kann man nichts machen, so ist es in der Marktwirtschaft nun mal?

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