Corona-Krise

Systemische Stabilitätsrisiken

| 14. Juni 2020
istock.com/BrasilNut1

Offene Fragen, Ausgrenzung, intransparente Informationspolitik: Die Bundesregierung ist in der Corona-Krise ein Stabilitätsrisiko. Der wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Schaden ist groß.

Die Zeiten seien, so die verbreitete Wahrnehmung in unserer vom Corona-Virus beherrschten Gegenwart, nicht normal. Die Rückkehr zur Normalität ist ein weithin geteilter Wunsch. Wobei die Frage, wie diese Normalität jenseits der Öffnung von Kindergärten, Schulen, Arbeits- und Gaststätten aussehen soll, bereits für heftige Diskussionen sorgt.

Wirklich wohl zu fühlen scheinen sich gegenwärtig nur die zu Hochform auflaufenden Kommentatoren in den Medien. Jetzt nehmen sie die ganz großen welthistorischen Momente wahr, ziehen die ganz weit hergeholten Parallelen, packen den wuchtigsten metaphysischen Hammer aus, schlagen dann mit der noch größeren Moralkeule zu – und drohen allen, die dann immer noch nicht am Boden liegen, mit der Psychiatrie. Sie kennen keine Parteien mehr, sondern nur noch Kämpfer gegen Corona – und wehe denen, die sich da nicht einreihen. Der Ausnahmezustand ist ihr Element – darin scheint die Parallele zu 1914 zu liegen, auch wenn es diesmal nur um das Versagen von Staaten und ihrer Eliten vor den Anforderungen der Zivilisation geht. Und nichts wird so manisch zu verdecken versucht wie dieses Versagen.

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