Talkshows – am Beispiel „Hart aber fair“ von gestern
Viele Leser fragen immer wieder, warum ich so selten in Talkshows auftrete. Sie fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, dass ich, so wie vor kurzem im Österreichischen Fernsehen (ORF), den Menschen unseren Standpunkt auch auf diese Weise klarzumachen versuche. Gestern Abend in der ARD bei „Hart aber fair“ konnte man wieder schön studieren, warum die Sendung im ORF eine Ausnahme war (und reiner Zufall, denn ich war zufällig sowieso in Wien und die Auswahl der Gäste ergab zufällig keinen Fundamentaldissens). In der Regel funktioniert Aufklärung in so einem Format eben leider nicht.
Ich habe es zwar nicht ertragen, die ganze Sendung, die sich mit Griechenland beschäftigte, anzuschauen, aber die wenigen Ausschnitte, die ich gesehen habe, bestätigen meine Position, dass es verlorene Zeit ist, an einer solchen Sendung teilzunehmen. Natürlich waren fast alle wieder „Griechenland-Experten“ und wussten genau, was dort zu tun und zu lassen ist. Nur: Die eigentlich zentrale Frage, wieso ein Land wie Griechenland, das die härtesten aller Auflagen der Troika so perfekt umsetzt, nämlich die massive Senkung der Löhne und Renten und die „Sparauflagen“ für den Staat, in einer großen Depression versinkt, wurde gar nicht erst gestellt.
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