Genial daneben

Vollgeld – trotz guter Argumente voll abgelehnt?

| 11. Juni 2018
istock.com/UroshPetrovic

Auch in den deutschen Medien wurde viel darüber spekuliert, ob nicht Vollgeld doch eine gute Sache wäre. Ist es nicht und es ist gut, dass die Schweizer es glatt abgelehnt haben.

In der Schweiz ist die gestrige Abstimmung zum sogenannten Vollgeld (auf Makroskop findet man unter dem Stichwort „Vollgeld“ eine Reihe von Artikeln, die den Ansatz erklären) aus der Sicht der Initianten voll in die Hose gegangen - nur 25 Prozent der Stimmbürger haben sich dafür ausgesprochen. Das ist insofern bemerkenswert, als die Befürworter mit scheinbar einleuchtenden Argumenten darlegten, dass nur auf diese Weise in Zukunft Finanzkrisen vermieden werden können. Dagegen stand in der öffentlichen Auseinandersetzung hauptsächlich das Argument, man solle ein funktionierendes System nicht einfach durch ein System ersetzen, was unerprobt ist.

Dass die Gegenargumente so schwach waren, erstaunt jedoch nicht, weil auch die meisten Befürworter des heutigen Systems nur rudimentär verstanden haben, wie eine Geldwirtschaft funktioniert. Immer noch ist die Vorstellung weit verbreitet, nur die Kontrolle einer Geldmenge könne auf Dauer Inflation verhindern. Das ist das, was auch heute immer noch als Monetarismus bezeichnet wird und in Köpfen der meisten Ökonomen herumspukt. Das genau wollen aber auch die Vollgeldvertreter, weswegen mit Argumenten entlang monetaristischer Linien eigentlich gegen sie kein Blumentopf zu gewinnen sein dürfte.

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