Weltwirtschaft

Wirtschaftsunwissen: Angela Merkel und die FAZ über Armutsbekämpfung

| 27. September 2015

Deutschland hat ein fabelhaftes Thema entdeckt, nämlich dass man die Armut in der Welt bekämpfen muss. Angela Merkel hat beim UN Gipfel in New York versprochen (hier), dass sie die absolute Armut aus der Welt schaffen will und angesichts des nicht enden wollenden Flüchtlingsstroms entdecken auch die deutschen Medien, dass es eine Welt da draußen gibt, von der man fast gar nichts weiß und bisher auch nichts wissen wollte. Selbst die Aufstockung der Entwicklungshilfe ist kein Tabu mehr, ein Thema also, vor dem sich Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten total gedrückt hat.

Agenda 2030 heißt das Programm, mit dem die Vereinten Nationen die Armutsbekämpfung, die mit den sogenannten Milleniumszielen (die bis 2015 erreicht sein sollten) begann, nun fortsetzen wollen. Allerdings klingt „Agenda“ für deutsche Ohren verdächtig nach Neoliberalismus, das hat man bei der Namensgebung wohl nicht bedacht. Doch selbst wenn diese Assoziationen unberechtigt sein sollten, was die Vereinten Nationen tun wollen, um eine Wende in der Armutsbekämpfung in der Welt (außerhalb Chinas, das für den Großteil des Rückgangs der Armut in den letzten zwanzig Jahren verantwortlich ist) zu erreichen, ist keineswegs klar. Schon das bisherige Programm war eine Aufzählung von Zielen, aber keineswegs ein Programm, das gesagt hätte, wie, auf welche Weise man also Armut bekämpft.

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